“ Beauty is not in the face, beauty is a light in the heart“
Khalil Gibran

Anahata-Chakra – das Herz Chakra – unser energetisches Zentrum für Liebe und wahres Mitgefühl. Das Herz ist Deine Stimme, die Dich bei Entscheidungen unterstützt und Dich dahin führt, wo Du die Verbindung zu Dir selbst findest.

Wow – was das Herz nicht alles kann, gäll?

In erster Linie ist unser Herz ein Muskel welches Organe und Gewebe laufend mit Blut versorgt. 60 – 80 Mal in der Minute schlägt es durchschnittlich wenn ein Erwachsener im Ruhezustand verweilt. Sind wir angestrengt schlägt es schneller und bringt so mehr Sauerstoff in unsere Zellen. Das schöne ist, dafür müsen wir gar nichts machen – diese Arbeit erledigt unser Körper ganz alleine – jeden Tag. Immer und immer wieder. Bis wir eines Tages (hoffentlich alt und runzlig) sterben.

Im Yoga wird das Herz, neben dem, dass es ja vor allem ein körperwichtiges Organ ist, auch noch auf anderen Ebenen angeschaut. Und zwar aus der energetischen und der spirituellen Sicht. Ich finde diese Sichtweisen mega spannend und möchte Dir hier ein bisschen etwas davon teilen.

Das Herz aus energetischer Sicht:

Das Herz-Chakra (Anahata-Chakra) ist das vierte von sieben Chakras (Rädern). Es liegt also genau in der Mitte und ist sozusagen ein Bindeglied zwischen den drei unteren Chakren (Muladhara, Svadisthana, Manipura) und den drei oberen Chakren (Vishuddha, Aina, Sahasrara). In einem Artikel habe ich gelesen, es sei wie eine Brücke zwischen Himmel und Erde. Wie schön diese Vorstellung ist, fand ich.  Hier in diesem Energiefeld finden wir Vertrauen, Liebe, Mitgefühl oder Hingabe – auf der Ebene des Herzens können wir eine liebevolle Einstellung zu all dem entfalten, was gerade ist. Ausserdem hilft uns diese Herz-Energie, in unserer Balance zu Leben und in Verbindung zu uns selber und unseren Mitmenschen zu treten.

Ist die Herzebene blockiert, kann es sein, dass Du Groll verspürst. Es ist gut möglich, dass es Dir schwer fällt, zu vergeben und Du ganz viel Anerkennung von Aussen brauchst. Es kann sein, dass Du das Gefühl hast, Du seist nichts wert. Vielleicht wurdest Du verletzt und hast dann angefangen, eine Mauer um Dich zu bauen, dass diese Verletzung nie mehr passiert. Du möchtest Dich schützen und ziehst dich mehr und mehr zurück – ich glaube, fast jeder von uns kennt diese Gefühle. Sie gehören zu den guten dazu. Wenn Du sie hast, bist Du keineswegs seltsam oder irgendwie falsch – es ist einzig Deine Energie, die aus der Balance geraten ist und hey, das kann uns allen passieren!!

Das Herz aus spiritueller Sicht:

Das spirituelle Herz repräsentiert den Platz, an dem Ich ICH bin – man könnte auch sagen, es sei der Sitz „des Selbsts“. Stell Dir einmal vor, jemand schimpft mit Dir und wirft Dir gemeine Wörter an den Kopf, welche Geste übst Du aus? Meistens sagen wir dann: „Meinst Du mich“? und unsere Hand geht in die Nähe des Herzens – sie zeigt nicht zu den Füssen oder an die Stirn – wir berühren uns im Zentrum, meistens auf unserer Brust. Oder wenn wir jemandem Trost zusprechen wollen – „es tut mir leid“, und dann die Berührung auf der Brust – wir drücken Mitgefühl aus. Oder wenn wir uns Mut zusprechen – „ich kann das“ ein sanfter Klaps auf die Brust…hast Du diese Gesten bei Dir auch schon beobachtet?

Ich finde es immer wieder spannend, wie ich in der Philosophie des Yogas Dinge entdecke, die ganz selbstverständlich sind – Dinge, die wir in unserer ausgeglichen Natur genau so leben, wie beschrieben. Das haben wir wohl schon immer so gemacht.

Nun, worauf möchte ich eigentlich hinaus mit diesem Beitrag? Ich möchte eigentlich in die „Kraft des Herzens“ – in die Kraft, die in Entscheidungen liegt, welche tief im Herzen getroffen wurden. Kennst Du sie auch?

Diese Momente in denen sich alles wohlig und warm anfühlt in der Brust? Die Augenblicke, in denen Du dir sicher bist, eine grossartige Entscheidung getroffen zu haben? Das Gefühl, ganz hoch springen zu wollen und diese Freude auszudrücken?

In diesen Sequenzen des Lebens fühlen wir uns wunderbar – wir strahlen dieses Gefühl auch aus. Wir ernten „Lächeln“ von wildfremden Menschen, und strahlen von innen nach aussen. Ich sage Dir, wenn Du in Deiner Herzensenergie bist, kannst Du die schmutzigsten Kleider tragen, die zerzaustesten Haare – Du bist trotzdem wunderschön! Das nenne ich Ausstrahlung.

Und wenn Du dich einmal fühlst, als müsstest Du dich wieder einmal mit Deinem Herzen verbinden, in Deine Kraft kommen, dann probier doch folgende Atemübung/Meditation aus:

• Finde einen aufrechten Sitz und legst die linke Hand auf Deine Brust über Dein Herz und die rechte Hand darüber.
• Schliesse ganz entspannt Deine Augen
• Spüre in den Raum unter Deinen Händen, nimm Deinen Herzschlag wahr und Deine Atmung.
• Versuche nun, Deine Atmung in einen gleichmässigen Rhythmus zu bringen: Atme Eine und zähle langsam: 1 – 2 – 3; Halte den Atem an und zähle langsam: 1 – 2 – 3; Atme aus und zähle langsam 1 – 2 – 3 – widerhole dies für einige Minuten.
• Lass dann Deine Atmung wieder ganz natürlich fliessen und schenke Deinem Herzen ein liebevolles Lächeln.
• Spürst Du die Leichtigkeit Deines Herzens? Ein wohliges Gefühl in Deiner Brust?

Und? Wie fühlt es sich für Dich an, wenn Du mit deinem Herzen verbunden bist? Wenn Du seine Kraft spürst? Wie fühlt es sich an, wenn Du aus ganzem Herzen leben kannst?

Alles liebe
Nicole