In die Gänge kommen

oder wie Du Antriebslosigkeit und Müdigkeit entgegenwirken kannst

Spürst Du sie auch? Leichte Frühlingsgefühle? Langsam wird es heller, das Licht ändert sich. Mit dem sanften Wechsel der Jahreszeiten wechselt ayurvedisch gesehen auch das in der Natur vorherrschende Dosha von Vata auf Kapha.

Kapha ist verantwortlich für die Struktur in unserem Körper. Die Elemente Erde und Wasser werden vereint.

Wenn ein Dosha auf Grund des Wetters und naturgegebener Umstände ansteigt, beeinflusst es auch unser Leben.

Ist Kapha im Gleichgewicht bringt es ganz tolle Eigenschaften wie Zufriedenheit und Ausgeglichenheit mit. Kapha-Menschen handeln meist wohlüberlegt und ruhig.

Wenn Kapha aber aus dem Gleichgewicht fällt und sich zu viel der Elemente Erde und Wasser ansammeln, kann sich das auch in Trägheit, Antriebslosigkeit und Müdigkeit äussern. Die Verdauung wird langsamer.

Ich erkläre mir so die Frühlingsmüdigkeit. Für mich eine echt mühsame Phase, die mich immer wieder fordert.

Eigentlich bin ich gerne früh wach. Ich liebe es wenn es im Haus noch ruhig ist, die Kinder noch schlafen. Ich mag es, in Ruhe in den Tag zu starten. In dieser Zeit fällt es mir aber wahnsinnig schwer aus dem Bett zu kommen. Mein Körper streikt. Bis zu einem gewissen Grad lasse ich dies auch zu – es scheint als bräuchte ich etwas mehr Schlaf. Meistens merke ich aber irgendwann, dass ich auch zu anderen Dingen keine Lust mehr habe die mir sonst Freude machen. Selbst der Gang auf die Yogamatte fällt mir dann schwer.

Ist dieser Punkt erreicht, dann muss ich etwas ändern. Denn bekanntlich ist es ja so: je mehr man sich diesem lustlosen Gefühl hingibt, auf dem Sofa oder vor dem Smartphone seine Zeit verplämpert, desto schwieriger wird es, sich für andere Dinge aufzuraffen.

Entgiften ist meine Zauberformel. Bestimmt hast Du auch schon etwas über Detox gelesen oder gehört, ja vielleicht auch schon ausprobiert? Es gibt ganz verschiedene Varianten. Hier natürlich etwas über meine, die übrigens nicht total ayurvedisch ist. Ich muss meine Variante meinem Leben anpassen. Mit drei schulpflichtigen Kindern, dem Hund und dem Job, schaff ich es nicht nach sturen Regeln vorzugehen.

Lass Dir hier gesagt sein: Du musst das auch nicht. Überhaupt musst Du gar nichts, was Dir gegen den Strich geht.

Was es aber braucht ist einen gewissen Grad „Selbstdisziplin“, wenn man dies nicht hat oder nicht haben will, dann kann man das ganze, meiner Meinung nach, auch einfach sein lassen.

Wie sieht das also bei mir aus?

Meine Entgiftung dauert in der Regel 4 Wochen. Ich verzichte auf Kaffee, auf Milch und Milchprodukte, auf Brot und Nudeln, auf Süssigkeiten und Chips, auf Alkohol, auf Fleisch und auf die meisten Getreide. Ich verzichte auf die Lebensmittel, die besonders viel „Säure“ bilden. Nur weil ein Lebensmittel „sauer“ schmeckt, ist es übrigens nicht unbedingt „Säurebildend“.

Ich möchte damit meine Verdauung entlasten, denn in der Regel bilden obengenannte Lebensmittel sehr viele Schlacken (auf ayurvedisch Ama). Schlacken sind Rückstände, die unser Körper nicht verstoffwechseln kann. Du hast diese evtl. auch schon morgens auf Deiner Zunge festgestellt. Ein Belag auf der Zunge beispielsweise deutet auf Ama hin.

Die ersten Tage sind meist etwas unangenehm. Der Kaffeeentzug macht sich oft mit leichten Kopfschmerzen bemerkbar. Auch fühle ich mich dann meist noch ausgelaugter als davor. Ab etwa Tag vier kommt dann (zumindest bei mir) der Wendepunkt. Täglich fühle ich mich aktiver, leichter, meine Kraft kommt langsam zurück. Ich spüre regelrecht, wie mein Körper aufblüht. Selbst mein Hautbild wird besser und die Haare kommen in ihre Kraft. Nach vier Wochen fühlt es sich einfach nur traumhaft an, in meinem Körper zu stecken.

Natürlich kann man diesen Prozess auch mit täglichen Spaziergängen und Bewegung unterstützen. Der Kreislauf darf angekurbelt werden. Ich mag es in dieser Zeit besonders, ein eher dynamisches Yoga zu praktizieren. Drehhaltungen eignen sich übrigens besonders, unserem Körper beim Entgiften zu helfen. Natürlich darf auch hier die Entspannungsphase mit ausgiebigem Shavasana oder einer Meditation nicht fehlen. Es muss aber nicht täglich sein.

Wahrscheinlich denkst Du jetzt, es sei unglaublich kompliziert eine Entgiftung durchzuführen. Das ist es aber tatsächlich nicht und hey, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Es muss nicht perfekt sein – das ist es bei mir auch nicht.

All das, lässt sich auch in eine 5-köpfige, durchgedrehte Familie integrieren wenn man möchte. Mit etwas Vorbereitung ist alles möglich;-)

Wenn Du vermehrt dafür interessierst und nicht so recht weisst wie Du anfangen sollst. Dann melde Dich doch bei mir – ich stehe Dir gerne mit Tipps und Tricks zur Verfügung.

Und jetzt wünsche ich Dir einen tollen Start in die Kapha-Zeit.

Bleib gesund!

Namasté

Nicole